Günther Selichar – OBSERVING SYSTEMS

Versuchen Sie einmal, sich ihren Alltag ohne Bildschirme vorzustellen.
Wie fühlt sich das an? 
Möglicherweise schwanken Sie zwischen dem Gefühl von Unsicherheit und Befreiung, denn der Bildschirm ist zu einem treuen Begleiter geworden – immer verfügbar und scheinbar direkt an der Quelle aller Informationen sitzend. Womöglich drängt sich jedoch von Zeit zur Zeit der Zweifel auf: Warum ist und bleibt der Bildschirm so undurchschaubar? 
Günther Selichar richtet seine Kamera auf die Strukturen, die hinter den undurchsichtigen Apparaturen liegen und verwendet „die Technik gegen sich selbst“. 
Die zwischen 2003 und 2018 entstandene Serie “When scanners meet” zeigt auf, was passiert, wenn zwei Scanner miteinander interagieren. Ein Scanner scannt den zweiten, während dieser den ersten scannt.
“Who’s afraid of blue, red and green?” aus den Jahren 2002-2003 analysiert das Grundfarbensystem von Massenmedien, die Serie Exposures dagegen, bildet Lampen ab, die beim Fotografieren zur Beleuchtung dienen.
Insgesamt präsentiert die Ausstellung Arbeiten aus fünf Werkzyklen Günther Selichars, die die Vielschichtigkeit von Präsentation und Repräsentation offenlegen. Besucher*innen werden zu Beobachte*innen des Beobachteten und bringen so ihre eigene Dimension mit ein.