„Wie gelangt man zu einer künstlerischen Arbeit, die den Raum der Fantasie mit ihren Optionen und Lösungsmöglichkeiten öffnet, ohne im gesellschaftlich losgelöst leeren Raum davonzugleiten?“[1]
Christian Cap wendet ein Verfahren an, das er assoziative Analytik nennt. Das Konstruieren seiner computertechnisch angefertigten Bilder hilft dem Künstler beim Analysieren von gesellschaftlich relevanten Themen und bringt Aspekte derselben hervor, die textlich nicht erfassbar sind, visuell jedoch greifbarer gemacht werden können.
Im Projekt „nice-day.today“ verbildlicht Cap den Klimawandel mit Hilfe von Farbbalken und vergleicht den aktuellen Tag mit demselben aus den Jahren 2015-2017. Die Arbeit ist ein visueller Ausdruck der Non-Linearität des Klimawandels.
Im zweiten von insgesamt drei Teilen der Ausstellung setzt Cap sich mit dem Entstehungsprozess einer Demokratie auseinander, die nach ihm im Gegenzug zu Autokratien und gleichsam wie deie Erderwärmung nicht linear verläuft.[2] Ihrem Wesen entsprechend, verleiht er der Demokratie einen abstrakten Körper, wobei Qualitäten, wie die Transparenz und Strahlkraft zum Vorschein treten.
Den dritten Part der Schau bildet schließlich ein Themenkomplex, der sich weiteren aktuellen politischen Fragen widmet. Wie sieht die Zukunft Europas aus? Wie viel Hoffnung birgt der Glaube? Observo ergo sum?
1] Christian Cap, Begleittext zur Ausstellung Meine politischen Bilder, artmark galerie, Wien 2022.
[2] Ebd., 2022.